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IACM-Informationen vom 22. März 2014

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IACM — Mailinglisten für Mitglieder

Wenn Sie mit anderen IACM-Mitgliedern in Kontakt bleiben oder in Kontakt treten wollen, ist dies der beste Weg. Sie können sich hier auf eine von 3 Mailinglisten eintragen. Vollmitglieder (Wissenschaftler, Ärzte, et cetera) sind eingeladen, sich auf die IACM-Science-Mailingliste einzutragen, um jüngste Entwicklungen zur Cannabinoidforschung zu diskutieren, Artikel der IACM-Informationen zu kommentieren, Vorschläge zur Arbeit der IACM zu machen, et cetera. Alle Mitglieder des Vorstands der IACM nehmen an der Mailingliste teil.

Unterstützer (Patienten, Aktivisten, andere Mitglieder) sind eingeladen, sich auf die englische oder die spanische Mailingliste der IACM einzutragen. Wenn Sie in Ihrem Land aktiv sind oder aktiv werden wollen und in Kontakt mit anderen Mitgliedern aus Australien, Kanada, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Spanien, Mexiko, Uruguay und vielen anderen Ländern treten möchten, kann dies ein gutes Forum zum Austausch von Erfahrungen sein. Es besteht auch die Möglichkeit, Fragen an Experten zu stellen und wissenschaftliche Themen zu diskutieren, da Ethan Russo und Franjo Grotenhermen an der englischen und Manuel Guzman sowie Ricardo Navarrete-Varo an der spanischen Mailingliste teilnehmen.

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Wissenschaft/Mensch — Cannabis reduziert nach einer offenen klinischen Studie Symptome der Parkinson-Krankheit

Mehrere Symptome bei Patienten mit der Parkinson-Krankheit können durch die Inhalation von Cannabis verbessert werden. Dies ist das Ergebnis einer offenen klinischen Studie mit 22 Patienten an der Klinik für Neurologie des Beilinson-Krankenhauses in Petach Tikva und der Sackler-Fakultät für Medizin der Universität von Tel Aviv (Israel). Patienten, die zwischen 2011 und 2012 ein medizinisches Zentrum aufsuchten, wurden vor und 30 min nach dem Rauchen von Cannabis untersucht.

Der mittlere Gesamtwert der motorischen Parkinson-Krankheit-Beurteilungsskala verbesserte sich signifikant von 33,1 auf 23,2. Die Analyse spezifischer motorischer Symptome zeigte eine signifikante Verbesserung des Zitterns (Tremor), der Rigidität und der Bradykinesie. Es gab zudem signifikante Verbesserungen des Schlafes und der Schmerzwerte. Es traten keine signifikanten Nebenwirkungen auf. Die Autoren folgerten, dass "die Studie nahelegt, dass Cannabis einen Platz innerhalb des therapeutischen Rüstzeugs für die Parkinson-Krankheit besitzt".

Lotan I, Treves TA, Roditi Y, Djaldetti R. Cannabis (medical marijuana) treatment for motor and non-motor symptoms of Parkinson disease: an open-label observational study. Clin Neuropharmacol 2014;37(2):41-4.

USA — Eine Cannabis-Studie bei Kriegsveteranen mit posttraumatischer Belastungsstörung erhält eine Erlaubnis der Regierung

Die Bundesregierung hat die Durchführung einer seit langem verzögerten Studie mit Cannabis bei der Behandlung von Kriegsveteranen mit posttraumatischer Belastungsstörung genehmigt. Die Entscheidung des Gesundheitsministeriums überraschte Cannabisunterstützer, die seit Jahrzehnten darum kämpfen, eine Erlaubnis der Bundesbehörden für die Erforschung des medizinischen Nutzens der Droge zu erhalten.

Der Vorschlag von der Universität von Arizona wurde bereits vor langer Zeit durch die Arzneimittelbehörde FDA genehmigt, aber die Forscher konnten keinen Cannabis vom Nationalen Institut für den Drogenmissbrauch kaufen. Die Anbaustätte des Instituts an der Universität von Mississippi ist die einzige bundesbehördlich genehmigte Quelle für die Droge. In einem Brief von Anfang März erlaubte das Gesundheitsministerium nun den Kauf von medizinischem Cannabis durch den wichtigsten finanziellen Unterstützer der Studie, die Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies, die medizinische Forschung und die Legalisierung von Cannabis und anderen Drogen unterstützt.

Associated Press vom 17. März 2014

Kurzmeldungen

Wissenschaft/Mensch — Cannabiskonsum reduziert nicht die geistige Leistungsfähigkeit von Jugendlichen

33 Jugendliche, die den Cannabiskonsum eingestellt hatten, unterschieden sich im Vergleich mit Nichtkonsumenten nicht hinsichtlich Intelligenzquotient, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und exekutiver Funktion. Die Autoren folgerten, dass "früher berichtete neurokognitive Defizite durch andere Faktoren bedingt sein können, inklusive Restwirkungen der Droge, bereits bestehende kognitive Defizite, die gleichzeitige Verwendung anderer Substanzen (zum Beispiel Nikotin) oder psychische Störungen". Jugendliche "könnten nicht anfällig für neuropsychologische Defizite durch THC sein, wenn sie alle Drogen für mindestens 30 Tage abgesetzt haben".

Klinik für Psychiatrie und Carolina-Institut für Entwicklungsstörungen, Universität von Nord-Carolina in Chapel Hill, USA.

Hooper SR, et al. Psychopharmacology (Berl),12. März 2014. [im Druck]

USA — Alabama erlaubt die Verwendung von CBD-reichem Cannabis

Ein medizinisches Cannabisgesetz hat sowohl das Repräsentantenhaus als auch den Senat von Alabama einstimmig passiert. Das Gesetz erlaubt es, einen verschriebenen Cannabisextrakt, der reich an CBD ist, zu besitzen.

Reuters vom 20. März 2014

USA — Cannabis ist weniger schädlich als Zucker, erklären Amerikaner nach einer Umfrage

Nach einer repräsentativen Umfrage durch das Wall Street Journal und NBC News denken Amerikaner, dass Cannabis weniger schädlich ist als Alkohol, Tabak und Zucker. Die Teilnehmer wurden gefragt, welche von 4 Substanzen sie als "am schädlichsten für die allgemeine Gesundheit einer Person" halten. Die meisten Teilnehmer erklärten, dass Tabak am schädlichsten ist (49 %), gefolgt von Alkohol (24 %), Zucker (15 %) und Cannabis (8 %).

Umfrageergebnisse zu dieser Frage auf Seite 22.

Südafrika — Ein Parlamentsmitglied fordert eine Gesetzesänderung zur Erlaubnis der medizinischen Verwendung von Cannabis

Mario Oriani-Ambrosini, ein Parlamentsmitglied für die Inkatha-Freiheitspartei, leidet an Lungenkrebs und fordert die Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke. Die Regierung signalisiert Interesse. Am 18. Februar 2014 reichte Oriani-Ambrosini eine Gesetzesvorlage mit dem Titel "Medical Innovation Bill" ein.

SÜDAFRIKA vom 4. März 2014

Wissenschaft/Mensch — Cannabisraucher titrierten ihre THC-Aufnahme in Abhängigkeit von der Stärke der Droge

Cannabiskonsumenten titrierten ihre THC-Aufnahme, indem sie geringere Volumina des Rauches inhalieren, wenn sie stärkeren Cannabis rauchen, aber das kompensiert nicht vollständig die höheren Cannabisdosen pro Joint, wenn sie starkem Cannabis verwenden. Dies ist das Ergebnis einer Studie mit 98 Cannabiskonsumenten, die Cannabis mit THC-Konzentrationen zwischen 0,2 und 15,7 % rauchten. Die Autoren folgerten, dass "Nutzer von potenterem Cannabis im Allgemeinen mehr Delta-9-Tetrahydrocannabinol ausgesetzt sind".

Trimbos-Institut, Utrecht, Niederlande.

Van der Pol P, et al. Addiction, 17. März 2014. [im Druck]

Wissenschaft/Zellen — Einige Cannabinoide reduzieren Entzündungen von Endothelzellen

Endothelzellen bilden die innere Schicht der Inneren Oberfläche von Blutgefäßen. Das synthetische Cannabinoid WIN 55,212-2 und das Endocannabinoid NADA reduzierte die Entzündung dieser Zellen, während die Endocannabinoide Anandamid und 2-AG unwirksam waren. Die Wirkungen von NADA wurden durch Cannabinoidrezeptoren vermittelt, nicht jedoch die von WIN 55,212-2.

Universität von Kalifornien, San Francisco, USA.

Wilhelmsen K, et al. J Biol Chem, 18. März 2014. [im Druck]

Wissenschaft/Zellen — CBD verstärkt die Phagozytose durch Immunzellen im Gehirn

Das nicht psychotrope Cannabinoid Cannabidiol (CBD) verstärkt die Phagozytose durch Mikroglia-Zellen durch die Aktivierung von Vanilloid-Rezeptoren (TRPV). Mikrogliazellen sind Makrophagen (Fresszellen) im Gehirn und Rückenmark. Die Autoren folgerten, dass "die TRPV abhängige Verstärkung der Phagozytose durch CBD nahelegt, dass eine pharmakologische Beeinflussung der TRPV-Kanalaktivität ein rationaler Ansatz zur Behandlung entzündlicher Störungen im Nervensystem, die mit Veränderungen der Mikroglia-Funktion einhergehen, ist".

Institut für Lebenswissenschaften, Universität von Nottingham, Großbritannien.

Hassan S, et al. Br J Pharmacol, 21. Februar 2014 [im Druck]

Wissenschaft/Mensch — Nur eine geringe Zunahme des Unfallrisikos unter dem Einfluss von Cannabis

In einer Studie mit 1046 Autofahrern, die in Neuseeland aufgrund eines Verkehrsunfalls verstarben, wiesen Personen mit Alkohol im Blut ein um den Faktor 13,7 erhöhtes Risiko auf, für den Unfall verantwortlich zu sein, während das Risiko für Cannabis niedrig war (Odds Ratio: 1,3). Überraschenderweise war das Risiko bei THC-Blutkonzentrationen über 5 ng/ml niedriger (Odds Ratio: 1,0) und für solche unter 2 Nanogramm/ml höher (Odds Ratio: 3,1).

Umweltwissenschaften und Forschung, Porirua, Neuseeland.

Poulsen H, et al. Accid Anal Prev 2014;67C:119-128.

Wissenschaft/Tier — Die Aktivierung von CB2-Rezeptoren könnte nützlich bei Migräne sein

In zwei Tiermodellen mit Ratten, die für die Migräne relevant sein könnten, reduzierte die Aktivierung des CB2-Rezeptors Schmerzen. Die Autoren folgerten, dass "diese Ergebnisse nahe legen, dass die pharmakologische Beeinflussung des CB2-Rezeptors ein potentielles therapeutisches Werkzeug für die Behandlung der Migräne darstellen könnte".

Kopfschmerz-Wissenschaftszentrum, Nationales Neurologisches Institut "C. Mondino", Pavia, Italien.

Greco R, et al. J Headache Pain 2014;15(1):14.

Wissenschaft/Mensch — Langzeitiger Cannabiskonsum war mit einer Reduzierung der grauen Substanz des Gehirns assoziiert

In einer Gruppe regelmäßiger Cannabiskonsumenten fand sich im Vergleich zu einer Gruppe von Gelegenheitskonsumenten eine Reduzierung des Volumens der grauen Substanz in bestimmten Hirnregionen (medialer temporaler Kortex, temporaler Pol, parahippocampaler Gyrus, Insel und orbitofrontaler Kortex). Diese Regionen sind reich an CB1-Rezeptoren.

Universitäres Krankenhauszentrum Vaudois und Universität von Lausanne, Schweiz.

Battistella G, et al. Neuropsychopharmacology, 17. März 2014 [im Druck]