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IACM-Informationen vom 15. Januar 2011

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IACM — Einladung zur Einreichung von Vortragsvorschlägen für den Cannabinoid-Kongress 2011 im September

EINREICHUNG VON VORTRAGSVORSCHLÄGEN: Das wissenschaftliche Komitee möchte Sie einladen, Ihre Forschung beim Cannabinoid-Kongress 2011 vom 8. bis 10. September an der Universität Bonn vorzustellen. Der Cannabinoid-Kongress 2011 ist eine gemeinsame Veranstaltung des 6. IACM-Kongresses zu Cannabinoiden in der Medizin und dem 5. Europäischen Workshop zur Cannabinoidforschung. Sie können ihre Kurzfassung bis zum 31. Mai 2011 an info@cannabis-med.org schicken. Kurzfassungen werden im Allgemeinen als Poster akzeptiert. Aus allen Einsendungen wird das wissenschaftliche Komitee Kurzfassungen für Vorträge auswählen. Es wird Preise für die besten Vorträge und Poster geben, vorzugsweise für junge Forscher (jeweils 500 Euro). Die Zahl der Preise wird im Sommer festgelegt.

EINGELADENE REDNER: Zu den eingeladenen Referenten, die ihre Teilnahme bereits zugesagt haben, zählen: Daniele Piomelli, Ken Mackie, George Kunos, Vincenzo Di Marzo, Sophie Lotersztain, Javier Fernández-Ruiz, Andreas Zimmer, Manuel Guzman, Aaron Lichtman, Philip Robson, Tjalling Erkelens, Itai Bab, Ruth Ross, Roger Pertwee und Raphael Mechoulam.

IACM-PREIS: Beim Kongress wird die IACM vier Personen für Ihre Leistungen hinsichtlich der Wiedereinführung von Cannabis und Cannabinoiden als Medizin ehren. Das IACM-Preiskomitee, das aus Donald Abrams, Ethan Russo, Giovanni Marsicano, Istvan Katona, Manuel Guzman, Mario van der Stelt, Mark Ware, Mauro Maccarrone und Raphael Mechoulam besteht, hat die Preisträger bereits ausgewählt. Jeder Preis ist mit einem Preisgeld von 500 Euro verbunden.

IACM-MITGLIEDERVERSAMMLUNG: Während des Kongresses wird die IACM ihre jährliche Mitgliederversammlung abhalten. Ordentliche Mitglieder werden den neuen Vorstand (maximal 10 Mitglieder) inklusive Vorsitzendem wählen. Unterstützer werden zwei Patientenvertreter wählen. Mitglieder der IACM sind eingeladen, Vorschläge für Kandidaten per Email an info@cannabis-med.org einzureichen. Vorschläge können auch noch während der Mitgliederversammlung gemacht werden. IACM-Mitglieder erhalten eine schriftliche Einladung zur Mitgliederversammlung zusammen mit den gedruckten IACM-News im Juli.

Mehr Informationen zum Cannabinoid-Kongress 2011 und zur Einreichung von Vortragsvorschlägen unter:

http://www.bonn2011.org

Kurzmeldungen

Kanada — Cannabis-Verteilungsstellen

Eine medizinische Cannabis-Verteilungsstelle, die am 8. Januar in Vancouver, British Columbia, eröffnet hat, ist die sechste in der Stadt. Dies erklärte der Besitzer. Sechs Freiwillige betreiben die Imedikate-Medical-Cannabis-Dispensary, die bereits 60 Patienten hat, wie der Vancouver Sun berichtete. Patienten müssen einen Beweis für eine schwere Erkrankung beibringen oder eine Empfehlung eines Arztes, damit der Cannabis abgegeben werden kann. Der Besitzer erklärte, die Läden würden "an der Grenze des Gesetzes" arbeiten, weil das Gesundheitsministerium sich weigere, eine Lizenz für die Verteilungsstelle auszustellen, die Justiz des Landes habe jedoch geurteilt, dass Menschen ein Recht auf medizinischen Cannabis haben. (Quelle: UPI vom 10. Januar 2011)

USA — New Jersey

Ein staatlicher Senator erklärte, er werde den nächsten Schritt machen, um die von Gouverneur Chris Christie vorgeschlagenen restriktiven Regelungen für medizinischen Cannabis zu Fall zu bringen, nachdem die Christie-Administration den letzten Termin für die Vorlage einer neuen Version habe verstreichen lassen. Eine Anhörung zu diesem Thema vor dem Gesundheitsausschuss des staatlichen Senats ist für den 20. Januar anberaumt. Dies ist der nächste Schritt in einem wenig verwendeten Gesetzgebungsprozess, um eine Administration zu zwingen, die Regelungen neu zu fassen, also die Rahmenbedingungen, nach denen ein Gesetz umgesetzt wird. Nach der Anhörung können die Gesetzgeber darüber abstimmen, vom republikanischen Gouverneur zu verlangen, neue Regelungen festzulegen, erklärte Senator Nicholas Scutari, ein Demokrat aus Linden. (Quelle: Associated Press vom 12. Januar 2011)

Wissenschaft — THC und Nabilon

Forscher an der Universität von Kentucky in Lexington (USA) untersuchten die kombinierten Wirkungen von THC und dem THC-Derivat Nabilon sowie Ähnlichkeiten in ihren Wirkungen bei sechs Cannabiskonsumenten. Diese lernten zunächst 30 mg orales THC von einem Plazebo zu unterscheiden und erhielten dann Nabilon (0, 1 und 3 mg) und THC (0, 5, 15 und 30 mg) allein oder in Kombination. THC und Nabilon verursachten ähnliche Wirkungen. Die Forscher schlugen weitere Studien vor, "um zu untersuchen, ob eine Behandlung mit Nabilon eine Kreuztoleranz mit den Missbrauch-bezogenen Wirkungen von Cannabis verursachen und den Cannabiskonsum reduzieren würde". (Quelle: Lile JA, et al. Drug Alcohol Depend, 10. Januar 2011 [im Druck])

Wissenschaft — Gliom

An der Complutense-Universität in Madrid (Spanien) wurden die Wirkungen einer Kombination von Cannabinoiden und Temozolomid (TMZ) bei der Behandlung des Glioblastoma multiforme bei Tieren untersucht. Die Gabe submaximaler Dosen von THC und Cannabidiol (CBD) reduzierten das Wachstum der Gliome bemerkenswert. Zudem verursache eine Behandlung mit TMZ und submaximalen THC- und CBD-Dosen eine starke Antitumor-Wirkung sowohl bei TMZ-sensitiven als auch bei TMZ-resistenten Tumoren. Die Autoren schlugen vor, dass "die kombinierte Gabe von TMZ und Cannabinoiden therapeutisch genutzt werden könnte bei der Behandlung" des Glioblastoma multiforme (Gliom). (Quelle: Torres S, et al. Mol Cancer Ther 2011;10(1):90-103.)

Wissenschaft — Epilepsie

Nach Forschung an der Universität von Reading (Großbritannien) übte CBD (Cannabidiol) krampflösende Wirkungen in Tiermodellen für Krämpfe des Schläfenlappens und partielle Anfälle aus. (Quelle: Jones NA, et al. Seizure, 4. Januar 2011 [im Druck])

Wissenschaft — Epilepsie

Forscher der Universität Mainz (Deutschland) zeigten, dass hohe Konzentrationen des CB1-Rezeptors im Hippocampus, eine bestimmte Gehirnregion, die Anfallsaktivität bei Mäusen reduzierten. Sie folgerten, dass ihre Daten "weitere Hinweise für eine Rolle einer verstärkten CB1-Signalgebung in pyramidalen Hippocampus-Neuronen als einen Schutz vor unerwünschten Wirkungen einer exzessiven erregenden Netzwerk-Aktivität liefern". (Quelle: Guggenhuber S, et al. PLoS One 2010;5(12):e15707.)

Wissenschaft — Neuropathische Schmerzen

Britische Forscher untersuchten die verfügbaren Daten zur Wirksamkeit von Medikamenten bei der HIV-assoziierten Neuropathie. Von 44 klinischen Studien erfüllten 14 die Einschlusskriterien. Behandlungen, die eine größere Wirksamkeit als ein Plazebo nachgewiesen hatten, waren gerauchter Cannabis, örtliches Capsaicin 8% sowie rekombinanter menschlicher Nervenwachstumsfaktor. Keine Überlegenheit über Plazebo wurde in klinischen Studien berichtet, die Amitryptilin, Gabapentin, Pregabalin oder andere Substanzen untersuchten. Sie folgerten, dass "ein Beweis für die Wirksamkeit nur für Capsaicin 8%, gerauchten Cannabis und rhNGF besteht". (Quelle: Phillips TJ, et al. PLoS One 2010;5(12):e14433.)

Wissenschaft — Schmerzen

Eine Gruppe italienischer und US-amerikanischer Wissenschaftler untersuchten die Wirkung eines Hemmers der Monoacylglycerol-Lipase (MGL), die für den Abbau des Endocannabinoids 2-AG (2-Arachidonoylglycerol) verantwortlich ist, auf Schmerzen. Der Hemmer URB602 reduzierte periphere Schmerzen bei Ratten. (Quelle: Guindon J, et al. Br J Pharmacol, 30. Dezember 2010 [im Druck])

Wissenschaft — Übergewicht und Schizophrenie

Eine Arbeitsgruppe aus den USA untersuchte die Wirkungen des CB1-Rezeptorantagonisten Rimonabant auf 15 Patienten mit Schizophrenie und Übergewicht in einer 16-wöchigen, doppelblinden und plazebokontrollierten Studie. Rimonabant war mit einer Verbesserung psychiatrischer Symptome, vor allen Angst/Depressionen und Feindseligkeit assoziiert. Es gab keine signifikanten Wirkungen auf das Gewicht, sowie Fette und Glukose im Blut. Es wurden keine schweren unerwünschten Nebenwirkungen beobachtet. (Quelle: Kelly DL, et al. J Clin Psychopharmacol 2011;31(1):86-91.)